Hallo ihr Lieben,

wir sind es mal wieder, Franzi und Steffen. Dieses Mal werden wir euch mal nicht von unseren Bankerlebnissen berichten (das holen wir im Juli nach). Heute möchten wir euch von unseren Erfahrungen an der Börse berichten. Neben der Schule und der Arbeit in der Bank haben wir nämlich die Möglichkeit bekommen am diesjährigen VR-Börsenspiel Weser-Ems 2022 teilzunehmen. Vielleicht kennt der eine oder andere von euch das Spiel bereits aus der Schule. Vier Monate lang durften wir beiden mit einem virtuellen Kapital an der Börse handeln.

Da einige von euch vermutlich (noch) nicht so viele Erfahrungen im Wertpapierbereich haben, werden wir euch kurz erklären, worum es dabei eigentlich geht. An der Börse, einem organisierten Markt, treffen Anbieter und Nachfrager zusammen. Die Nachfrager, also im Grunde wir, möchten Wertpapiere kaufen. Die Anbieter, z. B. Unternehmen oder auch der Staat, verkaufen diese Wertpapiere. Früher wurden die Wertpapiere tatsächlich noch als Brief (in Papierform) an den Käufer übergeben, heute läuft das in der Regel alles elektronisch und man erhält sein Wertpapier in einem Depot bei der Bank. Ein Depot ist ein Konto, also eine Art virtuelle Aufbewahrungsbox.

Es gibt ganz viele unterschiedliche Arten von Wertpapieren. Die alle zu erklären, ist an dieser Stelle leider viel zu umfangreich, aber ein paar Beispiele nennen wir euch trotzdem: Anleihen, Aktien, Optionen und Optionsscheine, Zertifikate, … Je nachdem um was für ein Wertpapier es sich handelt, können diese mit einem unterschiedlichen Risiko behaftet sein, denn anders als bei den Preisen im Supermarkt, können die Kurse der Wertpapiere im Sekundentakt schwanken. Man kann also ein Wertpapier zu einem bestimmten Preis/ Kurs kaufen und in einer Sekunde kann dieses Wertpapier weniger oder mehr wert sein, sodass man einen Gewinn oder Verlust gemacht hat, wenn man dieses wieder verkauft.

Das Spiel ist in drei Gruppen aufgeteilt. Im „konservativen“ Bereich hatten wir die Möglichkeit unser Startkapital von 50.000,00 € in Aktien, Anleihen oder auch Fonds anzulegen (kleinstes Risiko). Der zweite Bereich war „spekulativ“, dort hatten wir ebenfalls ein Startkapital von 50.000,00 € und konnten neben Aktien und Co. auch 20 % unseres Depotwertes in Zertifikate, etc. anlegen. Damit steigt das Risiko des Verlustes, aber auch des Gewinns. Im letzten und „hochspekulativen“ Bereich waren uns keine Grenzen mehr gesetzt. Das Startkapital wurde verdoppelt und wir durften unbegrenzt in Zertifikate, Optionsscheine und Aktien investieren. Wir konnten also die größten Kursschwankungen mitnehmen und mal so richtig „zocken“, ähnlich wie im Casino: Rot oder Schwarz, Gewinn oder Verlust.

Franzi:
Ich fand das Börsenspiel richtig super, weil ich viele Dinge ausprobieren konnte, die ich mich mit meinem echten Geld nicht getraut hätte. Am meisten Spaß gemacht hat mir dabei natürlich der hochspekulative Bereich. Wenn schon, denn schon 😉. Deswegen bin ich auch auf alles gegangen und habe mir viele Knock-Out-Zertifikate für den DAX gekauft. Ich habe also gewettet, ob die deutsche Wirtschaft gut oder schlecht läuft. Im ersten Monat hat das auch super funktioniert und ich habe mein Startkapital von 100.000,00 fast versiebenfacht. Dann ist leider der Krieg in der Ukraine ausgebrochen und die Wirtschaft ist überall eingebrochen. Ich hatte keinen richtigen Überblick über das Marktgeschehen und die leider immer noch aktuellen Geschehnisse mehr. Leider musste ich einen (fast) Komplettverlust verkraften. Aber auch wenn ich nicht gewonnen habe, ich würde es jederzeit wiederholen, denn solche Erfahrungen bekommt man nicht durch Schulbücher.

Steffen:
Dieser Wettbewerb hat uns beiden sehr gut gefallen, denn wir hatten genug Zeit uns mit den Unternehmen, die wir kaufen wollten, auseinander zu setzen. Somit haben wir verschiedenste Analyse durchgeführt und uns entweder für oder gegen ein Unternehmen entschieden. Besonders viel Spaß hat es mir gemacht, mit Kollegen über verschiedene Aktien zu sprechen und vielleicht auch mal einen heißen Tipp von denen zu bekommen 😉 Ich war tatsächlich auch echt gut dabei mit meinem Hochspekulativen Depot, doch wie ihr wisst, herrscht der Ukraine-Konflikt und eine Angst vor der Zinserhöhung. Diese beiden Faktoren haben leider mein Depot ins Mittelfeld geworfen. Aber naja, so ist die Börse 😀 Gerade durch dieses Spiel wird einem klar, wie schwierig es doch ist mit größeren Summen zu handeln und auch Ruhe zu bewahren, wenn die Kurse mal in den Keller gehen. Die Freude bei Kursen, die durch die Decke gehen sind dann aber besonders schön, weil einem klar wird, dass diese Aktie die richtige Wahl ist.

Wenn wir euch auf den Geschmack gebracht haben und ihr nähere Informationen zu Wertpapieren haben möchtet, stehen unsere Berater euch gerne zur Verfügung. Macht einfach einen Termin in eurer Filiale.

Wir lesen uns im Juli wieder. Bleibt gesund.
Franzi und Steffen